Feuerwehr und DRK hoffen auf Verstärkung
In den vergangenen 15 Jahren hatten die Freiwillige Feuerwehr und der DRK-Ortsverein fast immer Glück: Da war ihrem gemeinsamen Tag der offenen Tür meist sonniges Frühlingswetter beschieden, wie sich der DRK-Vorsitzende Dr. Henning Schock erinnert. Jetzt war das Wetter widrig und regnerisch, doch zumindest für die Floriansjünger, die bei Einsätzen ja immer wieder mit Wasser zu tun haben, war das überhaupt kein Problem. Und offenbar auch nicht für die Besucher: Die Fahrzeughalle, als Festhalle umgestaltet, war fast permanent voll besetzt. "Alles Essen wurde verkauft", freute sich Kommandant Peter Hügle.
Am Morgen stand zunächst die offizielle Übergabe des neuen Kommandofahrzeugs mit der Nummer HN-FB 101 auf dem Programm. Auch wenn er schon bei einigen Einsätzen gefahren wurde: Jetzt stand der Audi Q5, ein Zwei-Liter-Diesel mit 163 PS, rot glänzend und frisch poliert und mit einem Blumenbukett geschmückt in der Halle.
Probefahrt
"Das Fahrzeug von Audi war mit 50 000 Euro unter den Angeboten bei der Ausschreibung das günstigste", informierte Bürgermeister Rolf Kieser. Der Wagen war nach dem Eintreffen erst mal mit Feuerwehrtechnik ausgestattet worden. Nun setzte sich der Bürgermeister für eine Probefahrt mit Ehrenkommandant Kurt Sommer, seit 72 Jahren Mitglied der Brackenheimer Wehr, und Kommandant Peter Hügle ans Steuer.
Die Gesamtwehr ist mit 14 Fahrzeugen ausgestattet. Diese müssen, wie das Kommandofahrzeug, ausgetauscht werden, wenn sie zwischen 15 und 30 Jahre alt ist, um auch den aktuellen Einsatzerfordernissen zu entsprechen. So bleibt es nicht aus, dass in Brackenheim spätestens alle zwei Jahre ein Fahrzeugwechsel ansteht, wie der Bürgermeister sagte. Beim Q5 hat das Land via Landratsamt einen Zuschuss gegeben, wie der stellvertretende Kreisbrandmeister Heiner Schiefer betonte. Das würde sich der DRK-Ortsverein auch wünschen: Er streckt derzeit die Fühler nach Sponsoren für ein neues Einsatzfahrzeug aus.
Intensiv auf der Suche sind beide Rettungsorganisationen nach personeller Verstärkung. Das wäre wichtig, um die Einsatzfähigkeit und die Schlagkraft von Feuerwehr und DRK für die Allgemeinheit zu stärken, sind sich Peter Hügle und Henning Schock einig. Dass die Zusammenarbeit funktioniert, zeigten sie am Nachmittag bei einer Menschen-Rettungsaktion. Hierbei wurden zunächst die zu Rettenden über die Drehleiter vom Nachbarhaus in Sicherheit gebracht. Dann übernahmen das DRK und der Notarzt die Erstversorgung vor Ort.
Motivation
Beide Organisationen unterscheiden sich in ihren Strukturen, aber sie bewiesen erneut - wie schon in der Vergangenheit bei Unfallsimulationen und bei Ernstfällen - dass sie Hand in Hand arbeiten. So meinte Oliver Pirgl, der 2013 von Erligheim zur Brackenheimer Wehr gewechselt ist: "Das Gefühl, Mitmenschen in Notlagen zu helfen, und die tolle Kameradschaft im Brackenheimer Team treiben mich an."
Während in einem Zeltanbau an der Halle erstmals der Musikverein Brackenheim mit seinem neuen Dirigenten Manfred Pasker zum Frühschoppen aufspielte, nutzten viele Besucher, vor allem Kinder, die Möglichkeit, einmal in einem Einsatzfahrzeug zu sitzen. Das DRK präsentierte ebenfalls seinen Fuhrpark. Zu sehen waren auch Fahrzeuge, die das Land für den Katastrophenschutz hier stationiert hat.
Die Jugendarbeit ist bei beiden Organisationen wichtig, wie der Kommandant und der DRK-Vorsitzende mitteilten. So sind es beim DRK-Ortsverein derzeit 16 Jugendliche mit dabei, bei der Feuerwehr 35 Jugendliche und 24 Kinder.
Bild: Fahrzeugübergabe mit (vorne, v.r.) Bürgermeister Rolf Kieser, Kommandant Peter Hügle und dem stellvertretenden Kreisbrandmeister Heiner Schiefer. (Foto: Gerhard Dubinyi)