Airbags sind für Retter gefährlich
Feuerwehr-Ausbilder aus dem Landkreis tagten
Die immer stabileren Karosserien und zusätzlichen Sicherheitssysteme in den Autos stellen die Einsatzkräfte im Notfall vor große Probleme. Es ist manchmal sogar lebensgefährlich. Auch darum ging es jetzt beim Treffen der 70 Kreisausbilder der Feuerwehr in Eppingen.
Wenn die Freiwilligen Feuerwehren ausrücken müssen, werden die ehrenamtlichen Helfer immer öfter zu technischen Hilfeleistungen gerufen. Ungefähr zwei Drittel aller Einsätze im Landkreis fallen unter dieses Stichwort, erklärt Kreisbrandmeister Uwe Vogel bei der Ausbildertagung in der Fachwerkstadt. Wir müssen uns auch immer häufiger technischen Neuerungen stellen, auf die wir uns als Feuerwehren vorbereiten müssen. In diesem Bereich sei man schon im Prozess der Umstellung.
Die Rettungskräfte vor Probleme stellen können unter Umständen auch die neuen Airbag-Systeme und die in neueren Fahrzeugen vorherrschende Elektronik. Dinge, mit denen wir uns früher wenig befassen mussten. Entsprechend müssen wir jetzt natürlich die Ausbildungen und auch die Geräte anpassen, sagt der Kreisbrandmeister. Die Wehren arbeiten deshalb sehr eng mit den Automobilherstellern zusammen. Uwe Vogel sagt: Sie liefern uns die Leitfäden zu den aktuellen Neuerungen, mit denen wir dann üben können.
Dennoch müssen die Helfer im Einsatzfall vorsichtig sein: Beispielsweise sind immer mehr Airbag-Düsen im Fahrzeugrahmen eingebaut, und die können Retter unter Umständen lebensgefährlich verletzten, sollten diese einmal die Karosserie mit ihren Geräten aufschneiden müssen.
Stabile Karosserien Hinzu kommt ein weiteres Problem: Oft sind die Autos so stabil gebaut, dass manche Scheren und Spreizer sie gar nicht öffnen können. Im Bereich der Brandbekämpfung gibt es weniger Umstellung, aber auch hier müssen sich die Feuerwehren mit neuer Technik befassen. Beispielsweise mit alternativer Energiegewinnung wie etwa Fotovoltaikanlagen, die auf Dächern montiert sind: Die Strommengen können für die Feuerwehrmänner gefährlich werden.
Sorgenkind sind auch die zunehmenden Brennstofflager in manchen Gebäuden. Die Leute haben die Häuser bis unter das Dach voll mit Holzpellets, kritisiert Uwe Vogel.