Bewohner retten sich in letzter Sekunde
Gebäudebrand,
Einsatz der Feuerwehren Brackenheim und Lauffen a.N.
am Sonntag, 18. Dezember 2016
Von der ILS Heilbronn wurden die Löschzüge Meimsheim und Brackenheim zu einem "Gebäudebrand mit Menschenleben in Gefahr" in die Meimsheimer Bahnhofstraße alarmiert.
Da schon auf der Anfahrt aus Brackenheim eine große Rauchwolke zu sehen war wurde vom Einsatzleiter mit der ersten "Lagemeldung auf Sicht" umgehend die Führungsgruppe der Feuerwehr Brackenheim zur Besetzung des ELW 1 sowie der Löschzug Hausen mit einem weiteren Löschfahrzeug nachalarmiert. Kurz vor Eintreffen an der Einsatzstelle wurde nach einer weiteren Sichtlagemeldung zusätzlich die Feuerwehr Lauffen mit Drehleiter und Löschfahrzeug angefordert.
Beim Eintreffen an der Einsatzstelle schlugen bereits meterhohe Flammen aus einem Dachfenster des zweigeschossigen Einfamilienhauses. Aus den Fenstern im 1. Obergeschoss drang dichter Rauch, auf der Gebäuderückseite schlugen ebenfalls schon Flammen heraus. Selbst aus der offenstehenden Haustüre sah man Flammen herausschlagen. Nach kürzester Zeit brannte der Dachstuhl auf der gesamten Länge auf.
Laut Aussagen von bereits eingetroffenen Polizeibeamten waren keine Personen mehr im Gebäude. Die zwei Bewohner waren demnach, nach einer Rettungsaktion aus einem Fenster im 1. Obergeschoss, von den zur Hilfe geeilten Nachbarn aufgenommen worden und warteten dort auf den Rettungsdienst. Von diesem wurden die Personen mit Verdacht auf Rauchgasintoxikation ins Krankenhaus gebracht.
Ein Innenangriff zur Suche des Familienhundes musste aufgrund der fortgeschrittenen Brandentwicklung abgebrochen werden. Mit mehreren Riegelstellungen konnte ein Übergreifen auf benachbarte, mittlerweile evakuierte, Gebäude und auf ein direkt angebautes Reifenlager erfolgreich verhindert werden. Neben den beiden Wenderohren der Drehleitern waren zeitweise sieben C-Rohre zur Brandbekämpfung und Riegelstellung im Einsatz. Um den Wasserbedarf zu decken wurde vom Brackenheimer Tanklöschfahrzeug Wasser aus der benachbarten Zaber entnommen.
Durch die starke Brandausbreitung musste mit dem Einstürzen der Giebelwand zur Straßenseite hin gerechnet werden. Daraufhin wurde über die Leitstelle ein Fachberater Statik zur Beurteilung angefordert. Dieser vom THW Heilbronn entsendete Berater empfahl das kontrollierte Abtragen des Giebels. Da sich im weiteren Einsatzverlauf immer wieder in den Zwischendecken eine Flammenbildung zeigte wurde zusätzlich der kontrollierte Abbruch zum gefahrlosen Erreichen der Brandstellen beschlossen. Von der Führungsgruppe wurde daraufhin ein Bauunternehmen und ein Entsorgungsunternehmen organisiert. Von der Polizei wurde dazu für die Unternehmen eine Befreiung des Sonntagsfahrverbots ausgesprochen.
Zur Brandwache blieb das Meimsheimer Löschfahrzeug bis in die späten Nachtstunden im Einsatz.
Insgesamt waren 68 Feuerwehrkräfte, 6 Personen vom DRK Ortsverein, 4 Beamten der Polizei und 2 Kameraden vom Technischen Hilfswerk im Einsatz. Hinzu kamen in der Anfangsphase des Einsatzes 5 Rettungswägen. Ebenso war Bürgermeister Rolf Kieser vor Ort.